Weichsel-Werder-Ring mit Frischem Haff

Tag 1: Gdańsk – Błotnik / 11,9 sm

Start der Tour ist die Altstadt von Gdańsk, wo man in die Motława (Mottlau) einfährt und die Klapp-Fußgängerbrücke im Zentrum passiert. An der ersten Gabelung biegt man nach Osten in die Martwa Wisła (Tote Weichsel) ein und folgt dieser bis zur Bucht des Zielhafens in Błotnik.

Falls von hier aus noch Zeit für einen abendlichen Abstecher per Taxi ist, so finden sich am westlichen Ufer des Weichseldurchstichs, in Świbno (etwa 7 Kilometer Richtung Ostsee), einige Restaurants.

Tag 2: Błotnik – Tczew / 14,6 sm

Nach Passieren von Schleuse und Brücke bei Przegalin (Einlage), geht es Richtung Süden nach Tczew (Dirschau). Ein Blick auf die Geschichte der Weichsel lohnt im Weichselmuseum (Muzeum Wisły) von Tczew. Direkt über dem kleinen Bootshafen in Tczew befinden sich ein Restaurant und ein Hotel.

Tag 3: Tczew – Biała Góra / 13,5 sm

Der folgende zum Mäandern neigende und mit Buhnen durchzogene Teilabschnitt nach Biała Góra sowie das Steinriff bei Piekło können bei niedrigem Wasserstand etwas heikel sein. Die Schleuse in Biała Góra ermöglicht die Zufahrt von der Wisła in die Nogat. Ist der Wasserstand der Wisła hoch, so strömt das Wasser durch die Schleuse in die Nogat. Entsprechend sind auch beim Anlegen in dem Hafen von Biała Góra – gleich hinter der Schleuse am östlichen Ufer –
Strömungsverhältnisse zu berücksichtigen.

Tag 4: Biała Góra – Malbork / 10,8 sm

Auf dem Weg nach Malbork, direkt hinter Biała Góra, beginnt auf der Nordwestseite ein Naturschutzgebiet. Der Mątawski-Wald bis nach Malbork markiert die landschaftlich reizvollste Etappe dieser Tour. Die einzige Schleuse dieser Strecke liegt in Szonow, neben einem Wasserkraftwerk aus dem Jahr 1914. In Malbork kann man direkt unterhalb der Burg anlegen. Der größere, ruhige und sichere Hafen Park Północny befindet sich unmittelbar hinter der Brücke, an der östlichen Uferseite. Wer zufällig zum alljährlich im August stattfindenden Fest Magic Malbork vor Ort ist, sollte sich das Spektakel im Gedenken an die Belagerung der Burg nicht entgehen lassen.

Tag 5: Malbork – Elbląg / 21,6 sm

Entlang der Nogat geht es nun Richtung Frisches Haff bis zu ihrer Mündung. Dabei passiert man auf Höhe des Ortes Kępki die unbewegliche Straßenbrücke mit einer Durchfahrtshöhe von 3,3 Metern.

Sie ist die niedrigste, unbewegliche Brücke auf dieser Tour. Um nicht den Umweg über das Zalew Wiślany machen zu müssen, kann man die Strecke durch den Kanal Jagielloński (Jagiellonenkanal) – gebaut im Jahr 1438 – abkürzen. Er verbindet die Nogat mit dem Fluss Elbląg. Nach etwa 6 Kilometern ist Elbląg erreicht. Die empfehlenswerte Anlegestelle des Yachtklubs Elbląg ist die erste Liegemöglichkeit am westlichen Ufer des Flusses Elbing, etwa fünf Kilometer vom Stadtzentrum entfernt.

Elbląg ist mit seinen zwei historischen Zugbrücken sowie der rekonstruierten Altstadt mit etlichen Kirchen einen Besuch wert. Empfehlenswert ist das Restaurant Zmysły.

Tag 6: Elbląg – Tolkmicko / 15,1 sm

Auf dem Weg ins Zalew Wiślany (Frische Haff) kann auf dem Fluss Elbląg reger Schiffsverkehr herrschen. Die zu passierende Pontonbrücke bei Nowakowo wird ganzjährig stündlich geöffnet. Bei extrememNiedrig- oder Hochwasser bleibt sie geschlossen. Danach geht es über die Zatoka Elbląska (Elbinger Bucht) ins Zalew Wiślany. Anzuraten ist, dem Tonnenstrich zu folgen, denn rechts und links von ihm wird es flach. Zunächst bleibt man im Kanal und fährt dann auf das Zalew
Wiślany. Kurz nach der Nogatmündung beginnt das nach Süden abbiegende Tolkmicko-Fahrwasser. Die Ansteuerung des Fischerhafens mit moderner Marina ist unproblematisch.

Tolkmicko (Tolkmit) hat eine hübsche kleine Altstadt mit Geschäften des täglichen Bedarfs und einigen kleinen Tavernen. Ein Fischgeschäft befindet sich direkt im Hafen.

Tag 7: Tolkmicko – Frombork / 10,2 sm

Das nächste Etappenziel ist Frombork (Frauenburg) in der Woiwodschaft Ermland-Masuren. Erreicht wird es entlang des Hauptfahrwassers in östlicher Richtung. Der aus dem 13. Jahrhundert stammende Dom mit den angeschlossenen Bauten ist schon weithin sichtbar. Ein Muss für Kulturinteressierte ist insbesondere das Planetarium. Im 16. Jahrhundert entwickelte der Domherr Nikolaus Kopernikus hier die Theorie des Heliozentrischen Weltbildes. Polnische Küche gibt es direkt im Hafen in der Tawerna Pod Żaglami.

Tag 8: Frombork (Nowa Pasłęka) – Braniewo / 1 8 sm

Kurz vor der russischen Grenze liegt der kaum besiedelte und etwas verlassene Ort Nowa Pasłęka. Sollte jedoch die Vision einer Öffnung für internationale Boote Wirklichkeit werden, so gewänne dieser Ort schnell an Relevanz. Kurz vor der heutzutage ständig geschlossenen Zugbrücke (Durchfahrtshöhe 2,2 Meter) in Nowa Pasłęka befindet sich der Bootsanleger.

Ein weiterer befindet sich entlang der „Alten“ Pasłęka im Stadtzentrum von Braniewo. Kaum vorstellbar, dass hier einst ein hanseatischer Seehafen war. Heute wird hier Bier gebraut. Zum Einkehren lädt das vorzügliche Restaurant Spichlerz Mariacki ein.

Tag 9: Braniewo (Nowa Pasłęka) – Krynica Morska / 14 sm

Krynica Morska (Kahlberg) liegt am Nordufer des Frischen Haffs, an der Südseite der Frischen Nehrung, direkt gegenüber von Tolkmicko. Die Ansteuerung des Hafens erfolgt über das betonnte Fahrwasser des Haffs und ist deswegen unproblematisch. Durchquert man den Ferienort und die dahinter liegenden Kiefernwälder, gelangt man ans Meer mit feinsandigem Ostseestrand. Vom Leuchtturm aus hat man einen schönen Blick auf das Zalew Wiślany. Einen Besuch wert ist das Hotel Kahlberg mit angeschlossenem Restaurant.

Tag 10: Krynica Morska _ Kąty Rybackie / 14 sm

Der Hafen von Kąty Rybackie liegt im nordwestlichen Eck des Frischen Haffs. Kąty Rybackie war ursprünglich ein altes Fischerdorf. Doch der nahe Ostseestrand und der Ausbau der touristischen Infrastruktur ziehen immer mehr Touristen an. Im Sommer sprüht hier das Leben. Das Wellnesshotel Tristan mit sehr guter Küche befindet sich am westlichen Ortsrand. Von hier aus ist der Strand fußläufig erreichbar.

Tag 11: Kąty Rybackie – Osłonka / 8,6 sm

Vom Frischen Haff kommend, führt der Weg nach Osłonka über die Szkarpawa. Nach etwa zwei Kilometern liegt der kleine gut ausgestattete Anleger Osłonka an der südlichen Uferseite.

Tag 12: Osłonka – Rybina / 11,3 smm

Weiter entlang der Szkarpawa geht es von Osłonka aus nach Rybina. Von hier ist ein Abstecher entlang der Wisła Królewiecka (Königsberger Weichsel) nach Sztutowo möglich. In Sztutowo kann die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Stutthof – etwa 2 Kilometer entfernt vom Hafen – besichtigt werden.

Tag 13: Rybina – Błotnik 11,9 sm

Von Rybina über Drewnica geht es durch die Schleuse von der Szkarpawa wieder zurück auf die Weichsel. Die nächste Brücke und Schleuse wartet bei Przegalin auf die Bootsfahrer. Danach ist die Weiterfahrt bis zum Zwischenstopp in Błotnik ohne weitere Beeinträchtigungen möglich.

Alternative: Kąty Rybackie – Sztutowo (Stutthof) – Rybina via Wisła Królewiecka (Königsberger Weichsel) Eine zweite, deutlich abenteuerlichere Möglichkeit besteht darin, den Weg über die Wisła Królewiecka mit dem Ziel Rybina zu nehmen. Passiert werden kann der Fluss mit Booten bis zu einem Tiefgang von 1,6 Metern. Vorsicht bei der Einfahrt in den Fluss vom Frischen Haff aus. Hier gibt es einige Untiefen. Die Klappbrücke Sztutowo/Most Czterech Pancernych Stutthof) hat seit 2008 wieder feste Öffnungszeiten. Kurz hinter der Brücke liegt auf nördlicher Uferseite die Bucht der Marina Baltica, wo man sicher liegt. Die Gedenkstäte des ehemaligen KZ Stutthof liegt etwa 2 Kilometer westlich des Hafens.

Tag 14: Błotnik – Gdańsk 11,9 sm

Von Błotnik verbleibt man auf der Martwa Wisła bis zum Abzweig in die Motława. Die schön gelegene Marina Gdańsk wird nach Passieren der Fußgängerbrücke erreicht.