- Tag 1: Klaipėda – Nida
- Tag 2: Hafentag Nida
- Tag 3: Nida – Memeldelta/Mingė
- Tag 4: Mingė – Klaipėda Kastellhafen
- Tag 5: Hafentag Smiltynė Yachtclub
- Tag 6: Smiltynė Yachtclub – Klaipėda Kastellhafen (Check-out)
Tag 1: Klaipėda – Nida 26 sm
Der Törn beginnt in der Charterbasis von Klaipėda, dem Kastellhafen. Ziel der ersten Etappe ist das kurz vor der russischen Grenze liegende Nida (Nidden) auf der Kurischen Nehrung (Visabestimmungen beachten!). Das betonnte Fahrwasser führt Richtung Süden nah an der Nehrung vorbei. Achtung: Auf Höhe des Industriehafens liegt die Insel Kiaulès Nugaros, die nur an der westlichen Seite, zwischen Nehrung und Insel, passiert werden darf. Ist der Wind günstig und bläst nicht gerade aus nordöstlicher Richtung, so empfiehlt sich am Anlegesteg von Juodkrantė (Schwarzort) ein kurzer Stopp. Juodkrantė ist der älteste Ort auf der Nehrung und wurde im Laufe der Geschichte mehrfach verlegt, weil ihn die Wanderdünen immer weiter trieben. Auf der 40 Meter hohen Düne des Hexenberges (Raganu kalnas) wird man auf einem Rundweg entlang von hölzernen Figuren in die litauische Märchenwelt entführt.
Von Juodkrantė setzt auch eine Personenfähre auf die andere Seite des Haffs, nach Dreverna über. Das letzte Drittel der Etappe von Klaipėda nach Nida ist das reinste Naturerlebnis. Denn es geht entlang der Dünenlandschaft der Kurischen Nehrung. Doch sollte gerade in diesem Abschnitt aufgrund der starken Versandung aufmerksam auf das Fahrwasser geachtet werden. Vor allem auf dem letzten Abschnitt, wo man recht leicht Gefahr läuft, aus dem Tonnenstrich zu geraten. Das Einlaufen in den gut ausgebauten Yachthafen von Nida ist unproblematisch. Sollte der Wind aus Nordost wehen, dann kann sich allerdings über die gesamte Länge des Haffs bis nach Süden hin eine kurze kabbelige Welle aufbauen. Im Yachthafen Nida haben sich rund um das Hafenbecken Cafés, Restaurants und eine Schiffsbar angesiedelt.
Tag 2: Hafentag Nida
Nida liegt auf der Haffseite der Kurischen Nehrung. Es ist der letzte Ort auf der litauischen Seite, bevor nach etwa 2 Kilometern die russische Grenze beginnt. Schon seit dem frühen 20. Jahrhundert hat sich das Städtchen zu einem lebendigen Badeort inmitten einer einzigartigen Umgebung aus Dünen und Wald entwickelt. Thomas Mann verbrachte drei Sommer in seinem Sommerhaus auf dem Berg Usava. Das Thomas-Mann-Haus mit Blick auf das Kurische Haff in den Farben der traditionellen Fischer-Häuser ist heute ein Museum und steht Besuchern offen. Sehenswert ist zudem die zweithöchste Düne Europas, die Hohe Düne. Von der Aussichtsplattform hat man einen grandiosen Ausblick auf die Dünenlandschaft und das Kurische Haff.
Tag 3: Nida – Memeldelta/Mingė 11 sm
Von Nida aus geht es auf die gegenüberliegende, östliche Seite des Kurischen Haffs. Hier beginnt das Memeldelta (Nemunas Delta) und der Fluss Atmata, der Hauptstrom des Deltas, mündet ins Frische Haff. Bevor man auf dem Weg nach Mingė nördlich in den Fluss Minija abbiegt, lohnt ein Abstecher zum kleinen Ort Uostadvaris am nördlichen Rand der Insel Rusnė. Uostadvaris ist wegen des achteckigen 18 Meter hohen Leuchtturms bekannt. Mingė liegt am Fluss Minija. Der Ort war einst über den König-Wilhelm-Kanal gut mit der Hafenstadt Klaipėda verbunden. Doch die zu passierende Schleuse bei Lankupiai ist heute nur noch für kleine Freizeitboote nutzbar. Mingė wird auch aufgrund der Wasserlage das Venedig Litauens genannt. Die Wohnhäuser liegen rechts und links an den Flussufern, klassische Straßen gibt es nicht. Auch für größere Boote ist die Minija bei einer Tiefe von 2,4 bis 3 Metern – zumindest bis Mingė – problemlos befahrbar.
Tag 4: Mingė – Klaipėda/Smiltynė 36 sm
Von Mingė geht es über die Minija wieder auf die Atmata und auf ihr weiter ins Kurische Haff. Das gut sichtbar betonnte Fahrwasser führt in sicherem Abstand am Windenburger Eck (Ventės Ragas) an der Halbinsel Ventė vorbei. Entlang des Tonnenstrichs wird das Haff nun überquert, bis das Fahrwasser – etwa bei Prevalka – wieder an der Ostseite der Kurischen Nehrung entlangführt. Gesegelt wird nun längs des Fahrwassers Richtung Klaipėda. Achtung: Kurz vor Smiltynė quert die Autofähre das Fahrwasser. Außerdem leisten hier Fährschiffe und Tanker den Seglern Gesellschaft.
Tag 5: Hafentag/ Yacht Club Smiltynė
Vom Yachtclub Smiltynė aus führt eine Uferpromenade bis zur Nordspitze der Kurischen Nehrung. Bei der „Kap-Umrundung“ öffnet sich der Blick über die Ostsee. Am Strand entlang geht es dann wieder zurück zum Yachthafen. Den Abend kann man auf der Terrasse des Restaurants des Smiltynė Yacht Clubs verbringen und dabei den vorbeifahrenden Schiffen zuschauen.
Tag 6: Smiltynė Yacht Club – Klaipėda Kastellhafen 0,5 sm
Der Kastellhafen liegt an der Mündung des Flusses Danė, der in das Kurische Haff mündet. Der ehemalige Burggraben kann auch von Gastliegern genutzt werden. Er liegt unmittelbar im Zentrum von Klaipėda. In das innere Hafenbecken gelangt man durch die Drehbrücke, die stündlich manuell geöffnet wird.
Entlang des Danė-Flussufers haben sich zahlreiche Kneipen, Restaurants und Cafés angesiedelt. Besucher sind oft überrascht von der jungen und lebendigen Hafenstadt. Nicht zuletzt wegen der hübsch restaurierten Innenstadt-Plätze, dem Theaterplatz und der Friedrich Passage (Friedricho pasažas) wird Klaipėda zunehmend attraktiver.
Der Seglertreff Herkus Kantas mit einheimischem Bier und kleinen Gerichten ist ein Muss.